Warum Kopfstand?

Über mich.

Frisch nach meinem Studium der Bildungswissenschaften fand ich mich für mein erstes Berufsjahr in Südkorea wieder. Aufgewachsen in Südtirol (IT) hatte ich bis anhin noch keine Berührungen mit Yoga. In der pulsierenden Millionenstadt Seoul stolperte ich 2009, von einer Yogastunde zur nächsten, war vorerst äusserst skeptisch.

Folgend entwickelte sich eine ausgedehnte Neugierde für das traditionelle Yoga. Angekommen in der Yogalehrerausbildung im Raja Yoga TTC, bei Yogacharya Ron Katwijk, behandelten wir im Iyengar Yoga auch das Königsasana Sirsasana, den Kopfstand. Ein Asana mit dem meine Welt, vorerst sinnbildlich, Kopfstand. Kein Asana bereitete mir mehr Mühe beim Erlernen. Körperlich war ich bereit; der Wille war da; jede freie Minute übte ich; Grund des Scheiterns war meine fehlende Gelassenheit, mein unruhige Geist.

Loslassen war sodann das Thema meiner Meditation und alltäglichen Karma Yoga. Ich stärkte mich mental, lies das Üben beiseite. Vieles in mir und um mich veränderte sich, schlussendlich waren meine Füsse da, wo sonst mein Kopf war, in der Luft. Endlich! Sirsasana, steht für mich deshalb für meine persönliche Entwicklung im Yoga. Für das enge Auseinandersetzen mit meinem Selbst, den eigenen Mustern und Baustellen sowie den individuellen Qualitäten. Die Faszination, wie heilsam es sein kann über die Weisungen aus dem Yoga: Körper-, Geist-, und Atemübungen, zu lernen und die Gedanken zu zügeln, ist und bleibt für mich eine wunderbare Erkenntnis.

Im Jetzt

Die Geschichte um das Erlernen des Kopfstandes und die Kreise die es gezogen hat, liesse sich auf weitere Asanas, Lebenssituationen und Praktiken auf der Matte übertragen. Die Arbeit mit mir selbst hat kein Ende gefunden, wird es auch nicht und das ist schön so. Nebst der eigenen Praxis besuche ich gerne Workshops, Seminare und Retreats um für neue Input zu sorgen.

Seit 2012 bin ich ansässig im Engadin. Meine Festanstellung in der Kinderbetreuung hat mich glücklicherweise hier her geführt. Gemeinsam mit meinem Sohn erlebe, erforsche und geniesse ich das Naturparadies Oberengadin mit all unseren Sinnen. Die Seen wirken anziehend auf mich, ich liebe deren Nähe, ob beim Joggen, im Winter mit den Langlaufskiern oder im Sommer mit dem Kitesurfbrett. Gleichwohl begeistern mich die Berge um diese Seen, ich erklimme sie um die Perspektive zu wechseln, diese Bilderbuchlandschaft von oben zu betrachten. Ein guter „Yang“ Ausgleich zum Yoga der mich zufrieden stimmt.